Die geschichtliche Entwicklung in der
Hypnose und Ihre Meilensteine
Ein kurzer, chronologischer Überblick – Die Entwicklung der Hypnose zur Therapie
Dieser Ablauf zeigt, wie sich die Hypnosetherapie von frühen religiösen Ritualen über das Zeitalter des Mesmerismus und der wissenschaftlichen Validierung im 19. Jahrhundert bis hin zur modernen psychotherapeutischen Anwendung entwickelt hat.
4000 v. Chr.:
Erste Hinweise auf hypnoseähnliche Praktiken
Erste Hinweise auf hypnoseähnliche Praktiken bei den Sumerern, dem ältesten bekannten Urvolk.
In ägyptischen Tempeln (Memphis, Isis-Tempel) wurden „magnetische Schlafzustände“ praktiziert, bei denen Patienten in Trance Visionen erhielten, um Heilungstipps zu erhalten (Tempelschlaf).
4. Jahrhundert v. Chr.:
Weiterentwicklung der Tempelschlaf-Tradition

Antike (z.B. Griechenland, 4. Jahrhundert v. Chr.): Weiterentwicklung der Tempelschlaf-Tradition; griechische Asklepios-Kulte verwendeten leichte Schlafzustände und Suggestionen zur Heilung.
500 – 1500 bis 1650 – 1800 n. Chr.
Mittelalter bis Aufklärung
Hypnose blieb hauptsächlich in magisch-religiösem Kontext (Exorzismus, Schamanismus) eingebettet.
Um 1775 n. Chr.
Beginn der Ablösung der Hypnose vom religiösen und mystischen Verständnis

Beginn der Ablösung der Hypnose vom religiösen und mystischen Verständnis. Bedeutende Persönlichkeiten dieser Zeit:
- Maximilian Hell (1720), Jesuitenpater, Professor der Astronomie und Mechanik, Behandlungen mit Stahlplatten.
- Johann Joseph Gassner (1727 - 1779), Jesuit, Priester und Exorzist, Beobachtung von Heilerfolgen durch Suggestion,
- Franz Anton Mesmer (1734 - 1815), Arzt, Magnetiseur, Einführung des „animalischen Magnetismus“ als Heilmittel durch „magnetische Streichungen“,
1830 – 1840 n. Chr,
James Braid, britischer Arzt
James Braid (1795-1860), schottischer Chirurg, stellt fest, dass Hypnose ein physiologischer Zustand ist und führt den Begriff „Neurohypnotismus“ ein. Später übernahm er den Begriff "Hypnose" als medizinische Technik bei Operationen ein und definierte in als Form der Aufmerksamkeit und Augenfixierung.
ca. 1860-1900
- Ambroise-Auguste Liébault (1823–1904), Arzt und
Hippolyte Bernheim (1840–1919), Arzt gründen die „Schule von Nancy“, die Hypnose als psychologisches Phänomen und Therapieform wissenschaftlich etabliert. - Bernheim und Liébault verwenden Hypnose zur Behandlung psychosomatischer und funktioneller Störungen.
- Sigmund Freud beschäftigt sich kurzzeitig (1856-1939), mit Hypnose, weicht dann aber zugunsten der Psychoanalyse davon ab.
ca. 1835-1859
Chirurg James Esdaile

Der Schottische Chirurg Dr. James Esdaile (1808–1859), verwendet Hypnose als alleiniges Anästhetikum in über 1000 Operationen, senkt die Sterblichkeitsrate erheblich (bekannt als „Esdaile State“).
20. Jahrhundert
Psychiater, Dr. Milton H. Erickson

Er gilt als einer der wegweisenden Hypnotherapeuten des 20. Jahrhunderts. Dr. Milton H. Erickson, (1901–1980) revolutionierte die Hypnose durch einen indirekten, patientenzentrierten Ansatz. Er verwendete Metaphern und individuelle Sprachmuster, um das Unterbewusstsein anzusprechen, ohne einen formellen Trancezustand zu erzwingen. Sein Ansatz bildet die Grundlage vieler moderner Hypnosetherapiemethoden.
Dave Elman
Dave Elman (1900–1967) war ein amerikanischer Radiomoderator, Komponist und Hypnotiseur, der als eine Schlüsselfigur der modernen Hypnose gilt. Er entwickelte die schnelle Elman-Induktion und unterrichtete über 10.000 Ärzte, Zahnärzte und Therapeuten. Besonders betonte er den therapeutischen Einsatz der Hypnose zur Schmerzlinderung. Sein Buch "Findings in Hypnosis" ist bis heute ein Standardwerk in der medizinischen Hypnose.
Gegenwart
12.09.2025
Hypnotherapie wird als wissenschaftlich anerkannte Methode in der Medizin und Psychotherapie genutzt und an vielen medizinischen Instituten gelehrt. Verschiedene Einleitungsverfahren und Techniken zur Induktion hypnotischer Trance sind etabliert, die oft mit anderen psychotherapeutischen Methoden kombiniert werden.